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Still Broken – April Dawson

Beitragsbild "Still Broken" von April Dawson

Anzeige (Rezensionsexemplar)


Norah Jarvis studiert Journalismus an der Brown University und tritt ihren Job bei der Campuszeitung an. Dort wird sie ausgerechnet dem Mann als „Schützling“ zugeteilt, vor dem sie alle warnen, und zu dem sich Norah unfassbar hingezogen fühlt: Max Hayes. Max und Norah verbringen nach ein paar Startschwierigkeiten eine tolle Zeit miteinander. Bis die Vergangenheit die beiden einholt und das Schicksal droht, ihre jungen Liebe für immer zu zerstören …

Meine Meinung

ACHTUNG. ENTHÄLT SPOILER!

Die Entscheidung, Still Broken als Rezensionsexemplar anzunehmen, habe ich sehr spontan getroffen. Das Cover fand ich sehr schön, der Klappentext las sich okay, doch es waren vor allem die Namen der Protagonisten, die mein Interesse geweckt haben. Ja, ich bin ein Typ, der Bücher nicht ließt, wenn ihm Namen missfallen (siehe: die „Berühre mich nicht“-Reihe von Laura Kneidl). Im Vorfeld hatte ich, erstaunlicherweise, einiges an negativen Rezensionen auf Instagram aufgeschnappt. Als ich dort in meiner Story verkündete, dass ich Still Broken selbst lesen werde, wurde mir von mehreren Menschen davon abgeraten – das ist noch nie passiert! Doch wie ihr seht, habe ich mich der Herausforderung gestellt. 

Der Roman beginnt locker leicht, mit einem WG-Casting für ein freigewordenes Zimmer in der Wohnung von Protagonistin Norah Jarvis und ihren Freundinnen Brooke und Lydia. Dabei lernt die Mädelsclique die sympathische Rachel kennen. Rachels Bruder ist der Womanizer Max Hayes, der von allen Frauen angehimmelt wird, der selbst jedoch nur jemanden fürs Bett sucht. Wie es der Zufall so will, fühlt sich auch Norah zu Max hingezogen und das Schicksal führt beide in einer für mich unerwarteten Art und Weise zusammen. Max jobbt für die Campuszeitung, und als Norah dort ebenfalls einsteigt, wird sie, natürlich, Max als Schützling zugeteilt. Das war der erste Punkt, den ich beim Lesen als konstruiert empfand, denn Max machte nie den Anschein, als sei er vom Charakter her ein Journalist. 

Es kommt, wie es kommen muss, und Norah und Max werden ein Paar. Dann: Die erste Wendung. Ich dachte: Toll, endlich kommt Bums in die Bude. Mitbewohnerin und Freundin Brooke stirbt bei einem Verkehrsunfall. Leider wird dieser Twist lediglich zum Schockfaktor des Lesers eingesetzt und hat keine Auswirkungen auf den Fortgang der Handlung. Man könnte sagen: Brookes Tod war unnötig. Ein Kapitel später waren dann ungefähr sechs Monate vergangen und kein Hahn krähte mehr danach. Dann: Perspektivenwechsel. WTF? Ein beliebtes Stilmittel in New-Adult-Büchern, doch für gewöhnlich ist von vornherein bekannt, dass der Roman aus zwei Sichtweisen erzählt wird. Nicht so bei Still Broken. Zusätzlich gab es einen weiteren Zeitsprung, dieses Mal von drei Jahren. Max und Norah gingen mittlerweile getrennte Wege, nachdem Max und seine Schwester Rachel das College nach Brookes Tod in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verlassen mussten. Der Grund dafür? Just don’t ask. 

Ich versuche, mein Problem mit Still Broken einmal kurz und bündig herunterzubrechen. Es passiert einfach zu viel für einen dreihundertseitigen Roman. Wieso um alles in der Welt hat April Dawson daraus keine Trilogie gemacht, oder zumindest eine Dilogie? Denn die Autorin nutzt viele Handlungsbausteine, die besser eingeschlagen hätten, wenn es eine Reifezeit dafür gegeben hätte. Bis zu Brookes Tod war es ein normaler Roman. Alles, was danach kam: Chaos pur! Zeitsprünge, Perspektivenwechsel, Geheimnisse, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen und innerhalb von ein paar Seiten aufgeklärt werden. Mir kam es vor, als läse ich plötzlich einen anderen Roman. Im Hinblick auf die kleine Anmerkung von April Dawson in ihrer Danksagung ist das vielleicht auch der Fall gewesen?!

Fazit

Eine solide Grundidee, die leider gewissen Umständen zum Opfer fiel (Stichwort: Danksagung). Ich sage das selten über ein Buch, welches mir nicht gut gefallen hat, doch von Still Broken hätte ich mir mehr gewünscht; zum Wohle der Handlung und aus Respekt vor den Charakteren. Ich glaube, April Dawson ist eine gute Autorin mit einem sehr soliden Schreibstil und einem Hang zur Dramatik. Leider nutzte sie diese Talente in Still Broken nicht zu ihrem Vorteil. 

2.75 / 5 Sternen

P.S.: Hier findet Ihr meinen Blogbeitrag zum Thema „Schattenseiten der Rezensionsexemplare“!

Zur Sache

Titel: Still Broken

Autorin: April Dawson

Verlag: LYX

Erschienen: 26. Oktober 2018

Seiten: 320

Preis: EUR 10,00

*Rezensionsexemplar*

(zur Verfügung gestellt vom Verlag)

Transparenz

Bei dem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar vom LYX Verlag. 

2 thoughts on “Still Broken – April Dawson”

  1. Lieber René, nun habe ich es endlich geschafft, deine Rezension zu lesen und kann offen sagen, dass ich absolut verwirrt bin 😀 Worum geht es denn in diesem Buch? Ich habe schon öfter gehört, dass es kein gutes Buch ist und dass vieles zu schnell passiert, aber das, was du schilderst, ist ja mal ne Nummer 😀
    Was sind das auch für Zeitsprünge? Ich verstehe überhaupt nicht, worum es in der Geschichte geht. Einfach nur um die konstruierte Beziehung der zwei Figuren und wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt? Oh man! Gut, dass ich die Finger von dem Buch gelassen habe … Die Geschichte hätte ich wohl auch nicht genießen können 😀
    Alles Liebe,
    Janika

    1. Hallo Janika,
      Danke für deinen Kommentar 🙂 Wer weiß, vielleicht findest du ja mysteriöserweise nochmal Zugang zu dem Buch 😉
      Alles Liebe, René

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